GRÜNE Jugend bei Markus Kurth

aus: Basisdienst - Informationen aus dem Kreisverband Dortmund 1/2005, 2. Februar 2005

Von Tilman Splisteser und Sonja Leismann

Hinfahrt morgens im ICE. Kaum angekommen, hatten wir das erste Informationsgespräch im Ministerium für Gesundheit und Soziales. Der Referent war bestens informiert, was ja leider nicht immer so ist. Die eineinhalb Stunden vergingen im Fluge. Es war durchaus interessant die Gesundheitsreform auch mal aus so einer Perspektive erläutert zu bekommen. Anschließend ging es in die Landesvertretung NRW, wo wir weniger Interessantes erfuhren: "Die Breite des Gebäudes beträgt ... Meter. In der Länge sind es ... Meter. Unsere Vertretung soll das Land NRW repräsentieren." (Anmerkung von uns: Schulden müssen anders, als durch einen Prachtbau repräsentiert werden) So ging es jedenfalls dort weiter und am Ende waren wir Gäste uns einig, dass Politiker zum Biertrinken keine Landesvertretungen brauchten. Abends fuhren wir vom Hotel in Charlottenburg, wo wir gegessen hatten und vielleicht ein paar Stunden schlafen würden, mit dreißig von den fünfzig Mitreisenden wieder in die Stadt. Dort trennte sich die Gruppe, wir JungGRÜNE gingen in eine typische Kneipe, nach zwei Stunden weiter in einen "Kulturentreff". Sicher kehrten alle noch Verbliebenen um halb zwei nachts bzw. morgens zum Hotel zurück.

Der nächste Tag fing früh an: Nach einer vierstündigen Nacht standen wir auf, kurzes Frühstück, dann ging es in das ZDF-Hauptstadtstudio, wo wir live im Morgenmagazin zu sehen sein würden. Dies war eine spannende Angelegenheit. Die Moderatoren verstrahlten jedoch kaum angekommen eine solche Gelassenheit, die sich gleich auf uns übertrug. Völlig verschlafen und dennoch aufgeregt saßen wir dann im cafemäßig eingerichteten Studio. Anschließend eine Stunde frei zur Verfügung: Wir JungGRÜNEN einen kleinen unserer spannenden Hauptstadt.

Danach ging es dann zum Reichstag, wo wir für 50 Minuten in den Plenarsaal kamen. Hier schliefen wir nicht, da SPD und CDU beste Unterhaltung boten, wie sie sich gegenseitig für Verschiedenes beschuldigten. Weiter ging es zu dem Treffen mit dem Mann, der uns diese Reise ermöglicht hat: Markus Kurth. Leider konnten wir nicht viel Zeit mit ihm verbringen, da sein Tagesablauf als Abgeordneter eng gestrickt war. Für ein nettes Foto mit ihm auf der Kuppel hat die Zeit jedoch noch gereicht und so sahen wir das in Nebel versunkene Berlin auch von oben. Um zwei Uhr gab es dann schließlich Mittagessen. Vier Gänge wurden uns in einem indonesischen Restaurant unweit des Hotel Adlon geboten. Kurz danach stand dann eine dreistündige Stadtrundfahrt mit politischem Schwerpunkt auf dem Programm. Diese wurde leider durch die unverständlicher Weise mitreisenden VdK-ler/innen verleidet, die eine Ausländer/innenfeindlichkeit an den Tag legten, die nur mit Wohlwollen als latent bezeichnet werden kann. Abendessen gab es in einem heimischen deutschen Restaurant in der Nähe des Bahnhofs Zoo. Danach wieder freier Aufenthalt und noch einmal genug Gelegenheit das Nachtleben kennen zulernen. Nach einer sage und schreibe fünfstündigen Nacht, hieß es um 07.00 Uhr aufstehen, packen, frühstücken. Um halb neun ging es los zum Ministerium für Wirtschaft und Arbeit. Nach zwei Stunden dann in die ehemalige Stasizentrale der DDR. Diesmal prasselten, statt Praxisgebühren bei Ärzten und Eurobeträgen für Arbeitslose bei Hartz IV, Anzahlen von Bediensteten auf uns nieder: 91.000 hauptamtlich Beschäftigte und weitere 174.000 "freiberufliche Mitarbeiter" hatte die Stasi. Arbeitsbeschaffung einmal anders ... Mittagessen im Viersternehotel am Alexanderplatz, anschließend zweistündiges individuelles Abschiednehmen von Berlin. Um 17.00 Uhr ging es schließlich im ICE zurück.

Ich habe das Gefühl Wochen unterwegs gewesen zu sein, doch es sind gerade mal 60 Stunden gewesen, die ich von zu Hause weg war! Daran wird deutlich welch erlebnisreiche, informative und schöne Tage uns in Berlin geboten wurden.