Neue Wohnformen im Alter

Irmingard Schewe-Gerigk (MdB) zu Gast im WohnreWIR Tremonia

Pressemitteilung, 11. April 2005

"Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, politische Antworten auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft zu geben. Ein zentrales Zukunftsthema ist dabei das Wohnen im Alter", so die seniorenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Bundestagsfraktion Irmingard Schewe-Gerigk vor vollbesetzten Stuhlreihen im Gemeinschaftshaus im WohnreWIR Tremonia.

Fast die Hälfte der 40 - 49jährigen möchte laut einer emnid-Umfrage später in einer Alten-WG leben. Als Alternative zum Heim sind in den letzten Jahren eine Vielzahl von alternativen Wohnformen entstanden: Mehrgenerationenwohnen, Hausgemeinschaften für Demenzkranke oder Pflegewohnungen im Quartier. "Es ist höchste Zeit, aus der Phase der Modellprojekte herauszuwachsen und neue Wohnformen als Regelangebote zu schaffen", so Schewe-Gerigk weiter. Zwei dieser Alternativen wurden den ZuhörerInnen vorgestellt.

Heike Aßmann, Journalistin und Vorstandsfrau des Beginenhofes, berichtete stolz von dem bevorstehenden 1. Spatenstich für eine Wohnanlage mit 27 Wohneinheiten, in die Frauen zwischen 33 und 74 Jahre einziehen - zum Teil mit Kindern. Ein Gemeinschaftsraum, eine Physiotherapiepraxis und ein Beginengarten, der auch von Bewohnerinnen der Nordstadt genutzt werden kann, runden das Projekt ab.

Eine bunte Mischung aus Bewohnern und Bewohnerinnen sind auch für Birgit Pohlmann-Rohr, wohnungspolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion, Raumplanerin, Projektleiterin und selbst Bewohnerin die Erfolgsgarantie für das Eigentumsprojekt des Projektes "WohnreWIR in Tremonia", das gerade vom NRW-Wohnungsbauminister Michael Vesper mit dem "Innovationspreis Wohnungsbau NRW" ausgezeichnet wurde. Im ersten generationenübergreifenden Wohnprojekt in Dortmund in dieser Größenordnung wurde bei Planungsbeginn festgelegt, dass 1/3 der BewohnerInnen über 55 Jahre alt sein müssen und 1/3 Kinder haben müssen. Barrierefreiheit wurde garantiert. Gemeinschaftsräume, ein gemeinsames Gästezimmer und ein Fahrrad- und Bastelkeller fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ebenso wurden ökologische Standards festgeschrieben: Blockheizkraftwerk, Photovoltaik, Regenwassernutzung, kontrollierte Fensterlüftung.

Martin Tönnes, Landtagskandidat der GRÜNEN und Moderator der Diskussion, verwies auf die neuen Förderrichtlinien des Landes und forderte die freie Wohnungswirtschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und innovativ zu werden, um die Fördermittel zielgerecht für Projekte einzusetzen, die dem Bedarf der Menschen entsprechen.

Viele Fragen aus der interessierten Zuhörerschaft nach Organisation, Kosten aber auch Problemen wurden im Anschluss beantwortet.

gez. Martina Müller, Kreisgeschäftsführerin