Dortmunder Firma baut atomare Brennelementefabrik in Südafrika

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bekräftigen ihre ablehnende Haltung zur Atomenergie

Pressemitteilung, 10. Mai 2005

Der Vorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich betroffen darüber, dass die Dortmunder Firma Uhde die atomare Brennelementefabrik für einen Hochtemperaturreaktor in Südafrika baut. Wenige Tage nach den beunruhigenden Meldungen über erhöhte radioaktive Werte in der Nachbarschaft der Atomfabrik nahe der Hauptstadt Pretoria scheint die HTR-Linie in Südafrika das Maß aller Dinge zu sein.

"In Hamm-Uentrop ging die Anlage wegen der vielen Problemen bei Probeläufen und nicht abzuschätzender Risiken nie ans Netz, jetzt exportieren wir die Gefahren in die Welt", so Sprecherin Hilke Schwingeler. "Die weltweit höchste Häufung von Leukämiefällen in der Elbmarsch, nahe der Gesellschaft zur Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt, wo mit den Plutonium-, Americium- und Curium-Kügelchen experimentiert wurde zeigt, dass diese Technologie nicht beherrschbar ist."

Die Brennelementfabrik ist zwingend für den Betrieb eines THTR notwendig. Baubeginn des 20 Millionen Dollar-Projektes ist 2007. Nach der Fertigstellung im Jahre 2010 sollen dort jährlich 270.000 radioaktive Kugelbrennelemente produziert werden. Mit dem Auftrag wurden vollendete Tatsachen geschaffen, obwohl Umweltschützer von Earthlife Africa vor Gericht erstritten hatten, dass das Genehmigungsverfahren neu aufgerollt werden muss.

"Der Unfall in der britischen Atomanlage in Sellafield vor wenigen Tagen zeigt, dass Atomenergie keine Zukunft haben darf. Wir wollen weder in England, noch in Südafrika, noch irgendwo anders auf der Welt, Menschen den Gefahren nuklearer Technologien aussetzen. Auch in Deutschland darf es keine Alternative zum Ausstieg aus der Atomenergie geben", so der Sprecher Matthias Dudde.

Der Vorstand beschloss, die Klage gegen den Ausbau der Urananreicherungsanlage in Gronau mit 300 Euro zu unterstützen.

gez. Martina Müller, Kreisgeschäftsführerin