Holocaust-Gedenktag

Gemeinsame Presseerklärung von Kreisverband und Ratsfraktion, 26. Januar 2006

Am morgigen Freitag, den 27. Januar, jährt sich zum 61. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. 1996 wurde deshalb der 27. Januar zum Gedenktag für die Opfer des Holocausts erklärt.

Dazu Hilke Schwingeler, Sprecherin des Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und Daniela Schneckenburger, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Rat:

"Vor dem Hintergrund des für Samstag geplanten Nazi-Aufmarsches bekommt der diesjährige Gedenktag über seinen grundsätzlichen Stellenwert hinaus eine zusätzliche Bedeutung für unsere Stadt. Das von den Rechtsradikalen gewählte Motto ihres Aufmarsches "Gegen staatliche Repression - weg mit dem § 130 Strafgesetzbuch" zeigt deutlich, worum es ihnen geht: Um die Verharmlosung, Billigung und letztendlich Leugnung des Holocaust, dessen Opfer wir morgen gedenken. Auch ihr geplanter Treffpunkt zielt in diese Richtung: Sollte ihr Aufmarsch trotz des durch die Polizei ausgesprochenen Verbots stattfinden dürfen, werden sie sich nur wenige hundert Meter vom Südbahnhof entfernt versammeln - dem Ort, von dem aus tausende jüdischer Männer und Frauen, Sinti und Roma aus Dortmund und dem gesamten Regierungsbezirk in die Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialisten transportiert wurden. Die Rechtsradikalen wollen den Völkermord und den Rassenwahn der Nationalsozialisten, wollen Auschwitz vergessen machen. Die Zivilgesellschaft muss diesen Versuchen das Erinnern entgegen halten."

Die GRÜNEN begrüßen daher die Aktion "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig. Dabei wird mit kleinen, in das Pflaster eingelassenen Gedenktafeln vor dem letzten Wohnort an die jeweiligen Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Mittlerweile gibt es 5500 solcher Steine in 97 Ortschaften, unter anderem auch in Dortmund. Für 95 Euro kann man die Patenschaft für einen weiteren Stolperstein übernehmen.

Am morgigen Gedenktag selber werden die GRÜNEN ab 17.00 Uhr an der Reinoldi-Kirche im Rahmen eines Informationsstandes eine neue Broschüre präsentieren, die sich mit den Strategien der Neo-Nazis in Dortmund befasst und Hintergründe über Strukturen und Ziele verdeutlicht.