Keine Verbrennung von hexachlorhaltigem Müll aus Australien in Leverkusen

Brief an den nordrhein-westfälischen Umweltminister, 29. Januar 2007

An den
Minister für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz des Landes NRW
Eckhard Uhlenberg
Schwannstr. 3
40476 Düsseldorf

 

Sehr geehrter Herr Minister Uhlenberg,

22.000 Tonnen hochgiftiger, hexachlorbenzolhaltiger Müll soll per Schiff von Australien nach Deutschland transportiert werden. 3.600 Tonnen sollen in der Sondermüllverbrennungsanlage der Firma Bayer in Leverkusen-Bürrig verfeuert werden. Für eine deutlich größere Menge ist unsere Stadt als Umladeplatz von der Schiene auf die Straße vorgesehen.

Hexachlorbenzol gehört zu den gefährlichsten organischen Giftstoffen und ist seit 2001 aufgrund der Stockholmer Konvention international verboten.

Ich bitte Sie, die Verbrennung des Importmülls aus folgenden Gründen nicht genehmigen zu lassen:

Der Giftmüll soll auf dem Seeweg unter erheblichen Risiken (Höchststufe der Wassergefährdung) um die halbe Welt transportiert werden, obwohl die u.a. von Deutschland und Australien unterzeichnete Baseler Konvention eine erzeugernahe Entsorgung von gefährlichen Stoffen vorschreibt.

Die Leverkusener/-innen würden einer Gefährdung ausgesetzt, gegen die sich lokale Politiker/-innen und Verwaltungen in Australien mit Hinweis auf die mögliche Belastung ihrer landwirtschaftlichen Produkte erfolgreich wehren konnten (Verhinderung des Baus einer MVA).

Ausgerechnet die Bevölkerung einer dicht besiedelten, von Industrieabfällen und ihrer Beseitigung geprägten Region würde weiteren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt werden (z.B. durch erhöhte Dioxinemissionen, mögliche Störfälle).

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Langhorst
Sprecher
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Dortmund