Kein Fußbreit den Rechten! Vorbild Leipzig - Dortmund stellt sich gegen Rechts

Pressemitteilung, 18. April 2008

Doris Liebscher vom Antidiskriminierungsbüro Leipzig und Hartmut Anders-Hoepgen, Sonderbeauftragter des Dortmunder Oberbürgermeisters für Vielfalt, Toleranz und Demokratie diskutierten auf Einladung der Dortmunder GRÜNEN in der Auslandsgesellschaft über Maßnahmen in Leipzig und Dortmund gegen die braune Flut.

Gemeinsam sehen beide ihre zentrale Aufgabe darin, in möglichst viele und möglichst "normale" Vereine und Einrichtungen in der Stadt zu gehen und dort über Aktivitäten gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu reden. Denn - darin waren sich alle Anwesenden einig - der Rechtsradikalismus kommt aus der Mitte der Gesellschaft.

Das Leipziger Büro ist ein "Antidiskriminierungsbüro". Es sieht sich in der Verantwortung für alle greifbaren Diskriminierungen, insbesondere die Diskriminierung von MigrantInnen, Frauen und Menschen mit Behinderungen in Alltag und Beruf. Dieser "horizontalen Ansatz" unterscheidet sich grundlegend von dem im Aufbau befindlichen Dortmunder Büro, das nicht den "Antirassismus", sondern Vielfalt und Toleranz herausstellt und sich dabei eindeutig auf Immunisierung gegen Rechtsradikale konzentriert. Frau Liebscher schlug den Dortmundern dafür vor, wie in Leipzig Opferberatungsstellen einzurichten und die kritischen AkteurInnen zu stärken und zu fördern. Ein klassisches unabhängiges Antidiskrimierungsbüro wäre als Ergänzung zu fordern.

Viel Zustimmung gab es bei den zahlreichen BesucherInnen dafür, dass die Stadt Dortmund ein Büro eröffnet hat und sich jetzt endlich auf den Weg macht, mehr gegen Rechts zu unternehmen, als auf ein paar großen Demonstrationen Gesicht zu zeigen.

Hoffnung kam auf, dass wie in Leipzig auch demnächst in Dortmund Anmeldungen zu rechtsradikalen Großdemonstrationen keinen Erfolg mehr haben werden. Um dies zu erreichen, muss das Thema "Polizeiverhalten bei Nazi-Demos" Gegenstand der Betrachtung sein. Auch eine engagierte Dokumentation von Straftaten, Übergriffen und Diskriminierungen durch Rechtsradikale würde Wirkung zeigen.

gez. Martina Müller (Kreisgeschäftsführerin)