Flughafen-Umfrage:
Kossack macht sich eigenes Abschieds-Geschenk

Gemeinsame Pressemitteilung von Ratsfraktion und Kreisverband, 8. September 2008

Aus Sicht der Dortmunder GRÜNEN lenkt der scheidende Flughafenchef Manfred Kossack mit der Umfrage zum Ausbau des Flughafens nur von seinem eigenen Scheitern ab. Darüber hinaus liegen den GRÜNEN Informationen vor, nach denen die TeilnehmerInnen der Umfrage entgegen den Pressemitteilungen des Flughafens nicht danach gefragt worden sind, welche Partei sie wählen.

Hilke Schwingeler, Sprecherin des GRÜNEN Kreisverbandes: "Damit wird klar, dass sich der scheidende Flughafenchef mit der Umfrage nur sein eigenes Abschieds-Geschenk bestellt, bezahlt und ausgepackt hat. Erstaunlich, dass beim Defizit des Flughafens dafür dann anscheinend immer noch ein paar tausend Euro vorhanden sind. Dass dabei keine Ergebnisse rauskommen durften, die den Abschied von Manfred Kossack trüben, kann man als selbstverständlich voraussetzen.

Aus unserer Sicht hat die Studie deshalb nur einen Sinn: Sie soll belegen, dass die Pläne zum Ausbau der Startbahn und zur Ausweitung der Betriebszeiten richtig sind und die Unterstützung der Bevölkerung haben. Und sie soll dabei gleichzeitig vergessen machen, dass Manfred Kossack mit genau diesen Ausbau-Plänen als Geschäftsführer des Flughafens gescheitert ist.

Dass dabei ausgerechnet die Anhänger der GRÜNEN die Kronzeugen für einen Ausbau sein sollen, glaubt Herr Kossack aber doch wohl selber nicht. Uns interessiert deshalb nicht, was die Befragten in einer - repräsentativen? - Umfrage gesagt haben sollen, die nach unseren Informationen gar nicht danach gefragt worden sind, welche Partei sie wählen. Die Zahl, die für uns wichtig ist, heißt 25.000. Denn so viele Dortmunderinnen und Dortmunder haben uns bei der letzten Kommunalwahl gerade wegen unseres klaren Neins zum weiteren Ausbau des Flughafens gewählt. Denen sind wir verpflicht und nicht einer Umfrage, die ein Flughafenchef sich zum Abschied geschenkt hat."

Mario Krüger, Fraktionssprecher der GRÜNEN: "Das ist jetzt schon die zweite merkwürdige Umfrage innerhalb kurzer Zeit, die von außerhalb der Politik in Auftrag gegeben wurde, um Politik unter Druck zu setzen. Zuerst wollen die Stadtwerke herausgefunden haben, dass Sozialticket-InhaberInnen mit ihrem geringen Einkommen vorher über 30,- Euro monatlich für Bus- und Bahnfahrten ausgegeben haben. Und jetzt will uns der Flughafen-Chef weismachen, dass selbst die GRÜNEN und die Betroffenen in den umliegenden Stadtteilen zur Hälfte für den Ausbau des Flughafens sein sollen. Fehlt nur noch, dass Herr Kossack ein Umfrageergebnis mit einer Ausbau-Mehrheit innerhalb der Schutzgemeinschaft Fluglärm und der Familie Wirtz präsentiert. Die GRÜNEN sind und bleiben die Partei der Flughafen-Gegner. Das geben wir Herrn Kossack gerne mit auf den Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz. Und damit begrüßen wir genauso herzlich den neuen Geschäftsführer, Herrn Bunk."