Dortmunder Neo-Nazis an Angriffen auf Demonstranten in Dresden beteiligt

Pressemitteilung, 18. Februar 2009

An den Angriffen von Neonazis auf TeilnehmerInnen einer Demonstration in Dresden am vergangenen Wochenende waren anscheinend auch Mitglieder der Dortmunder Neonazi-Szene beteiligt. Auf der Titelseite der TAZ vom heutigen Mittwoch ist auf einem Foto, das auf der Autobahnraststätte Rabensteiner Wald in Sachsen aufgenommen wurde, ein prügelnder Mann zu sehen, der auf seiner Jacke die Aufschrift "Skin-Front Do-Dorstfeld" in Runenschrift trägt.

Ulrich Langhorst, Sprecher des GRÜNEN Kreisverbandes: "Die Skin-Front Dorstfeld gehört zur Kameradschaft Dortmund und war bereits in der Vergangenheit an verschiedenen Übergriffen beteiligt. So erklärte die Gruppe zum Beispiel nach dem Mord am Punk Thomas "Schmuddel" Schulz stolz, dass der Täter Mitglied der Skin-Front Dorstfeld gewesen sei. Die Angriffe auf antifaschistische Demonstranten am vergangenen Wochenende in Dresden zeigen, dass die Dortmunder Neonazi-Szene bundesweit vernetzt, aktiv und gewaltbereit ist. Umso dringender ist es, ihnen hier in Dortmund keinen Raum zu bieten. Der gerade erarbeitete Masterplan gegen Rechts ist dabei ein wichtiges Instrument, um vorhandene Aktivitäten gegen die Nazi-Szene zu vernetzen und sie gezielt auszubauen. Genauso wichtig ist es bereits jetzt, wirkungsvolle Aktionen gegen den geplanten Aufmarsch der Nazis am 5. September vorzubereiten.

Der Überfall auf der Autobahnraststätte in Sachsen ist ein weiterer Beleg für die zunehmende Gewalttätigkeit von Neo-Nazis im Umfeld gerichtlich genehmigter Demonstrationen. Vor diesem Hintergrund muss aus unserer Sicht grundsätzlich neu über die Genehmigungsfähigkeit von Neonazi-Aufmärschen nachgedacht werden.

Sollte es trotzdem zum Neonazi-Aufmarsch am 5. September in Dortmund kommen, erwarten wir vom nordrhein-westfälischen Innenminister und den Planungsstäben der Polizei ein umfassendes Sicherheitskonzept für den Schutz von Passanten, Gegendemonstranten und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel vor, während und nach der Neonazi-Demonstration."