Überlebenswichtiges Geburtstagsgeschenk: GRÜNE begrüßen Ausweitung der Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums

Pressemitteilung, 1. Juni 2012

Die Dortmunder GRÜNEN begrüßen, dass die Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums am Eisenmarkt ausgeweitet werden können. Ein entsprechendes Votum hatte der Beauftragte der Landesregierung nach seinen Beratungen mit dem Beirat am Donnerstag getroffen. Die GRÜNEN fordern, dass die beschlossene Ausweitung nun auch schnellstmöglich umgesetzt wird.

Benjamin Beckmann, ehemaliges Mitglied der GRÜNEN im Sozialausschuss: "Der Beschluss ist gefasst, das Geld steht im Haushalt bereit - endlich kann der Drogenkonsumraum wöchentlich 15 Stunden länger öffnen. Das ist ein schönes und für viele Betroffene überlebenswichtiges Geburtstagsgeschenk zum zehnjährigen Bestehen des Konsumraums. Damit wird auch eine langjährige GRÜNE Forderung erfüllt. Denn die derzeitigen täglichen Öffnungszeiten werden dem Bedarf von ca. 5000 schwerstabhängigen Menschen in Dortmund nicht gerecht. Das hat zu einer Verdrängung des Drogenkonsums in den öffentlichen Raum und zu einer Verschlechterung der Situation für die Drogenabhängigen geführt. Mit der Ausweitung korrigieren wir nun den Fehler, dass die Öffnungszeiten bereits ein Jahr nach seiner Eröffnung 2002 um rund ein Drittel gekürzt worden waren."

Grundlage des jetzigen Beschlusses waren Anträge der GRÜNEN sowie der SPD im Rahmen der Haushaltsberatungen 2012. Der Rat hatte dabei 300.000 Euro für eine Ausweitung der Öffnungszeiten bereitgestellt. Auf Antrag der GRÜNEN hatte der Sozialausschuss Anfang Mai darauf gedrängt, die in der Zwischenzeit erarbeitete Vorlage der Verwaltung schnellstmöglich im Rat zu beschließen. Durch die Auflösung des Rates wegen der Urteile zur Wiederholungswahl war das nicht mehr möglich. Auch auf der ersten Tagesordnung der Sitzung des Beauftragten der Landesregierung und des Beirates war die Vorlage zunächst nicht zu finden. Sie wurde erst nach Hinweis der GRÜNEN aufgenommen und beraten.

Benjamin Beckmann: "Die Öffnungszeiten können nun an Wochentagen um zwei auf sieben Stunden und an Samstagen von bisher nur einer auf vier Stunden ausgeweitet werden. Zusätzlich wird der Drogenkonsumraum zukünftig auch sonntags für vier Stunden geöffnet sein. Schon jetzt tragen das Cafe Kick und der Drogenkonsumraum in Trägerschaft der AIDS-Hilfe zu einer spürbaren Entlastung im öffentlichen Raum bei. Das zeigen auch die nackten Zahlen: In 2010 gab es 31.300 Konsumvorgänge im Drogenkonsumraum und damit nicht in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig wurden 236.000 benutzte Spritzen oder Kanülen entsorgt. Mit der Ausweitung der Öffnungszeiten sind wöchentlich zusätzlich 300 Konsumvorgänge in geschützter und hygienischer Umgebung und unter ärztlicher Notfallversorgung möglich. Das schützt nicht nur die Betroffenen, sondern trägt auch zu einer weiteren Reduzierung des öffentlichen Drogenkonsums mit seinen negativen Begleiterscheinungen wie zum Beispiel weggeworfenen Spritzen bei."