Kein Bäumchen-wechsel-Dich in den Kitas

GRÜNE lehnen den Einsatz von Zeitarbeitsfirmen in städtischen Kindertageseinrichtungen ab

Pressemitteilung, 19. Juni 2012

Die Dortmunder GRÜNEN sind besorgt über die öffentlichen Diskussionen über den Einsatz von Erzieherinnen und Erziehern aus Zeitarbeitsfirmen in Kindertageseinrichtungen. Zwar gibt es für die städtischen FABIDO-Einrichtungen zurzeit keine entsprechenden Pläne. Die GRÜNEN wollen allerdings frühzeitig vor einer solchen Entwicklung warnen.

Uta Schütte, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der ehemaligen GRÜNEN Ratsfraktion und Kandidatin für die Kommunalwahl: "Bei der Diskussion um die Schaffung zusätzlicher Betreuungsplätze darf nicht nur auf die Quantität geschaut werden. Die Qualität ist genauso wichtig. Deshalb wollen wir nicht, dass - wie in anderen Städten - für die pädagogische Betreuung der Kinder in den städtischen Kindertageseinrichtungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen eingesetzt werden. Damit ist nichts gesagt über die Qualifikation der entsprechenden Beschäftigten. Die werden alle eine gute Ausbildung haben. Aber mit Erzieherinnen und Erziehern, die mal eben für sechs oder acht Wochen die pädagogische Betreuung übernehmen, kann nicht das notwendige Vertrauen der Kinder aufgebaut werden. Kinder brauchen in den Einrichtungen feste Bezugspersonen und keine Bäumchen-wechsel-Dich-Spiele. Deshalb lehnen wir Erzieherinnen und Erzieher auf Zeit in den städtischen Kitas ab."

Fakt ist allerdings, dass in den nächsten Jahren ein Mangel an pädagogischen Fachkräften droht. So werden in Dortmund für die Schaffung neuer Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren ca. 400 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher benötigt.

Uta Schütte: "Wir begrüßen deshalb, dass das Kinder- und Jugenddezernat gemeinsam mit dem Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg und dem JobCenter zusätzliche Maßnahmen zur Ausbildung und Qualifizierung entwickelt hat. Das gilt insbesondere für die Qualifizierung vom Migrantinnen und Migranten zu Erzieherinnen und Erziehern in einem Kooperationsprojekt mit den Wohlfahrtsverbänden."

Und auch der Vorschlag der Gewerkschaft VERDI, ehemalig bei Schlecker beschäftigte und nun arbeitslose Frauen nach einer Umschulung für Verwaltungstätigkeiten in den Kindertageseinrichtungen einzusetzen, findet die Zustimmung der GRÜNEN.

"Wenn dadurch die pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Kitas von Verwaltungsaufgaben entlastet werden können, schafft das mehr Zeit und Raum für die direkte Betreuung der Kinder. Die Verwaltung sollte deshalb den VERDI-Vorschlag aufgreifen und auf seine Umsetzbarkeit prüfen", so Uta Schütte.