GRÜNE kritisieren Kosten für Public Viewing: Kinderferienparty ist wichtiger als Rudelgucken

Pressemitteilung, 3. Juli 2012

Die GRÜNEN kritisieren, dass für das Public Viewing auf dem Friedensplatz bis zu 90.000 Euro aus der städtischen Kasse zugeschossen werden. Gleichzeitig hat die Ferienkinderparty in der Westfalenhalle große Finanzprobleme.

Ingrid Reuter, ehemalige Fraktionssprecherin und Kandidatin der GRÜNEN für die Kommunalwahl: "Das gemeinsame Fußballerlebnis auf dem Friedensplatz ist eine Veranstaltung, die Spaß macht und die wir bei solchen Sportereignissen nicht missen wollen. Aber das Rudelgucken ist letztendlich eine kommerzielle Veranstaltung, die sich selber tragen muss und an der die beteiligten privaten Unternehmen verdienen. Deshalb sehen wir die angekündigte städtische Beteiligung daran sehr kritisch. Die Ferienparty für Kinder ist uns wichtiger als das Public Viewing. Anscheinend sind da in der Verwaltung die Wertigkeiten aber anders. Dabei würde ein Drittel der städtischen Kosten für das Rudelgucken reichen, um die finanzielle Lücke der zweiwöchigen Kinderferienparty komplett zu schließen. Davon profitieren würden vor allem die Kinder, deren Eltern es sich finanziell nicht erlauben können, mit ihnen in Urlaub zu fahren. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass dies mehrere tausend Kinder in Dortmund betrifft, denen mit der Kinderferienparty eine Alternative geboten wird. Wenn die Verwaltung nun davon spricht, dass man beim Public Viewing mit einem Minus von bis zu 90.000 Euro zufrieden ist, dann ist das schon aufgrund der Haushaltssituation nicht nachvollziehbar. Vor dem Hintergrund der gleichzeitig fehlenden Gelder für die Kinderferienparty ist eine solche Bewertung vollkommen unverständlich."

Bereits in der Vergangenheit war über die Kosten für das Public Viewing bei Welt- und Europameisterschaften diskutiert worden. Vor der WM 2010 hatte der Rat auf der Grundlage einer Vorlage der Verwaltung beschlossen, dass die Veranstaltung haushaltsneutral durchgeführt werden soll. Damals hatte das bei Gesamtkosten von 450.000 Euro auch geklappt.

Ulrich Langhorst, ehemaliges Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und Kandidat für die Kommunalwahl: "Die Verwaltung war da also schon mal weiter. Dieses Mal ist von vorneherein mit einem Minus kalkuliert worden. Uns ist übrigens nicht bekannt, dass dabei der Rat oder die Ausschüsse bis Mitte Mai in die Planungen einbezogen worden sind. Dann wäre mit Sicherheit derselbe haushaltsneutrale Anspruch formuliert worden wie 2010. Man hat fast den Verdacht, dass die Verwaltung die Auflösung des Rates genutzt hat, um sich von dieser lästigen Vorgabe zu befreien. Wir werden deshalb nach der Wiederholungswahl beantragen, dass sich das Rechnungsprüfungsamt mit dem Sachverhalt beschäftigt."