Nicht ins Wespennest gestochen, sondern unverantwortlich vereinfacht

Pressemitteilung, 8. August 2014

Zum Interview mit Steffen Kanitz zum Kopftuchstreit und der von den GRÜNEN geforderten Abwahl Gerda Horitzkys äußert sich Hilke Schwingeler, Sprecherin des Kreisverbandes der GRÜNEN:

"Niemand schweigt die Probleme in der Nordstadt tot - das sollte auch Herr Kanitz wissen. Gemeinsam mit vielen engagierten Menschen sind die Bemühungen um Integration in diesem Stadtteil seit vielen Jahren Kernpunkt der politischen Arbeit - dazu brauchten wir nicht die derzeit laufende unselige Debatte um das Tragen von Kopftüchern. Gerade die vielen in der Nordstadt aufgelegten Programme - von Stadterneuerungsmaßnahmen bis zum Quartiersmanagement, die von den GRÜNEN immer unterstützt wurden - zeugen vom Bewusstsein der besonderen Problemlage.

Natürlich sind die Aufgaben noch lange nicht erledigt. Die von den Menschen in der Nordstadt geäußerten Gedanken und Gefühle müssen ernstgenommen werden und ihnen muss mit vernünftiger Politik begegnet werden. Aber wer sich als stellvertretende Bezirksbürgermeisterin den äußerst komplexen Problemen in der Nordstadt auf dem von Frau Horitzky geäußerten Niveau nähert und nur einfach keine Kopftücher mehr sehen will, vermittelt nicht den Eindruck, dass er oder sie eine offene Diskussion führen will - und kann. Sie sticht damit auch nicht in ein Wespennest, sondern vereinfacht die Lage in unverantwortlicher Weise. Es geht hier nicht um einen Religionskonflikt, das sollte auch Frau Horitzky wissen und dies nicht durch ihre polemisierende Äußerung noch befeuern."