Equal Pay Day 2015 - GRÜNE beteiligten sich am Aktionstag in Dortmund

Auch in diesem Jahr beteiligte sich der GRÜNE Dortmunder Kreisverband an dem Dortmunder Aktionsbündnis zum Equal Pay Day und rief alle Mitglieder und Interessierte auf an dem bundesweiten Aktionstag am 20. März teilzunehmen.

In Deutschland fiel der Equal Pay Day im Jahr 2015 auf den 20. März. "Dieser Tag markiert den Zeitraum, in dem Frauen nach Jahresende 2014 im Schnitt länger arbeiten müssen, um auf das Vorjahresgehalt der Männer zu kommen. Der Gehaltsunterschied liegt im Durchschnitt bei 22 Prozent. So hoch ist die Lohndifferenz in kaum einem anderen Land der EU! Es wird dringend Zeit, dass sich was ändert!" (Quelle: Flyer). Das Dortmunder Aktionsbündnis unterstützte diesen Protest und hatte ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm zusammengestellt.

Der gut besuchte Aktionstag begann um 13 Uhr mit einem Marsch durch die Innenstadt, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Flyer verteilten und musikalisch von der Dortmunder Samba-Gruppe Até Logo begleitet wurden. Die darauf folgende Quizrunde in der Bürgerhalle ermöglichte es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihr Wissen bezüglich der Lohn-Gleichstellung zwischen Mann und Frau zu testen. Am Ende diskutierten Sabine Loos (Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH), Astrid Neese (Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Dortmund), Jutta Reiter (Vorsitzende DGB NRW, Dortmund), Karola Pohlhausen (Rechtsanwältin Kanzlei Pohlhausen-Weghake-Pohl) und Prof. Dr. Martina Stangel-Meseke (Geschäftsführerin t-development, Professorin an der Hochschule BiTS in Iserlohn) über mögliche Stellschrauben, die es gilt in Zukunft so zu drehen, dass die Gleichstellung zwischen Mann und Frau auch im Hinblick auf den Lohn bzw. das Einkommen Realität wird.

Um den Jahresverdienst eines Mannes zu erreichen, der eine gleichwertige Arbeit ausübt, müssen Frauen 79 Tage länger arbeiten. Damit befindet sich Deutschland auf einem der letzten Plätze im europäischen Ranking. Wir GRÜNE wollen, dass Frauen endlich den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit bekommen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, sich endlich für dieses Ziel einzusetzen. Ministerin Schwesig hat zwar lautstark ein Gesetz angekündigt, das für Entgeltgleichheit sorgen soll. Es regelt aber in erster Linie die Transparenz bei Gehältern. Transparenz ist ein wichtiger Aspekt, aber um diskriminierende Strukturen aufzubrechen, brauchen wir mehr: Wir fordern ein Verbandsklagerecht, damit ausgewählte Verbände oder Organisationen, wie etwa die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, bei begründetem Verdacht eine Klage einreichen können.

Eine Ursache für Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern liegt aber auch darin, dass viele Frauen in Teilzeit oder Minijobs arbeiten, weil sie den Großteil der privaten Fürsorge in den Familien leisten. Hinzu kommt, dass die Bereiche, in denen überwiegend Frauen arbeiten, deutlich schlechter entlohnt werden als typisch männliche Berufe. Pflege, Erziehung oder Kinderbetreuung sind für unsere Gesellschaft extrem wichtige Aufgaben. Wir GRÜNE wollen, dass sie endlich gerecht entlohnt werden.