Landtagswahl 2012

Ulrich Langhorst - Direktkandidat im Wahlkreis 114
(Hörde, Hombruch, Lütgendortmund)

Ulrich Langhorst

Liebe Wählerin, lieber Wähler,

seit etwas mehr als zehn Jahren bin ich jetzt bei den Dortmunder GRÜNEN aktiv. Bis dahin war ich ein Wähler der GRÜNEN ohne großen Hang zur aktiven Politik – aber dennoch mit dem Wunsch oder vielleicht auch dem Drang mehr zu tun, als einfach nur alle Jubeljahre seine Stimme abzugeben. Mit dem Gang ins GRÜNE Büro (damals noch oben an der Ruhrallee) hat sich bei mir einiges geändert. Meine Zwischenbilanz: Es lohnt sich; allein für ein gutes Gefühl, die Gesellschaft mit zu bewegen.

Dabei kann ich nur sagen: Macht mit! Demokratie kann gar nicht genug Leute haben, die sich aktiv für sie einbringen. Und dies meine ich ausdrücklich überparteilich (... obwohl die GRÜNEN natürlich die Besten sind und es bei uns am meisten Spaß macht ...).

Für mich steht mit der Kandidatur für ein Direktmandat im nordrhein-westfälischen Landtag ein Schritt an, über den sogenannten eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Ich bin GRÜNES Mitglied im Rat der Stadt Dortmund. Wenn wir uns dort im Sozialausschuss informieren und miteinander diskutieren, stoßen wir immer wieder schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten, als Kommune eigenständig zu handeln. Fakt ist, dass vieles von Europa, vom Bund und natürlich auch vom Land aus festgesetzt wird. Und anstatt immer wieder von Dortmund aus gut gemeinte Aufforderungen an die Landesregierung nach Düsseldorf zu schicken, ist eine direkte Mitgestaltung in der Landeshauptstadt gut und sinnvoll.

Von der Bordsteinkante zur Riesenaufgabe Inklusion

Die Welt, in der wir leben, ist in der Regel auf die Menschen ausgerichtet, die im üblichen Sprachgebrauch als "normal" durchgehen. Diejenigen, die durch dieses Raster der "Normalität" fallen, haben in der Regel ein Problem. Das ist mir – banalerweise – erstmals richtig aufgegangen, als ich mich mit dem Kinderwagen durch unsere Stadt bewegt habe. Bordsteinkanten hier, fehlende Aufzüge da; überall tauchen Hindernisse auf, die ich als "normaler" Mensch erst gar nicht bemerke. Was machen die Leute, die aufgrund ihrer Einschränkungen ständig mit den Hindernissen der "normalen" Welt umgehen müssen? Oder anders gefragt: Wenn ich eines Tages alt bin oder mich vorher durch Unfall oder Krankheit eine Behinderung "erwischt": Wie kann ich dann mit diesen Hindernissen und Behinderungen leben?

Gesellschaft muss meiner Meinung nach so aufgebaut sein, dass sie die Teilhabe aller Menschen egal in welcher Lebenssituation ermöglicht. Inklusion ist hier das Stichwort, das für mich im sozialpolitischen Bereich die weitestreichende Herausforderung darstellt. Wir leben erst dann in einer inklusiven Gesellschaft, wenn jeder Mensch unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Alter, Behinderung oder sexueller Identität die gleichen Rechte und Möglichkeiten hat, nicht sozial an den Rand gedrängt wird und am demokratischen Leben teilnehmen kann. Im Grunde geht es um die Freiheit der Menschen, mit Unterstützung der Solidargemeinschaft die gleichen Lebenschancen zu haben und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Es ist klar, dass die Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft eine Riesenaufgabe ist. Neben der Frage, wie unser öffentlicher Raum inklusiv wird, muss ein weitergehendes Umdenken stattfinden. Inklusion findet vor allen Dingen im Kopf statt.

Auf Landesebene wird zurzeit intensiv an dem Konzept einer inklusiven Schule gearbeitet. Das ist gut so! Aber die Reise wird weitergehen und Inklusion wird sich zunehmend auf andere Lebensbereiche erstrecken.

Hauptstadt der Armut?

Wie sieht es mit den Lebenschancen und der Teilhabe aus, wenn man arm ist? Ziemliche Fehlanzeige. Armut ist das Haupthindernis zur Teilhabe an der Gesellschaft. Armut erschwert Bildungschancen und verbaut den Zugang zum Arbeitsmarkt. Und das Problem der Armut haben wir in Nordrhein-Westfalen, insbesondere im Ruhrgebiet und hier vor allem in Dortmund. Und sie verfestigt sich: Selbst wenn die Wirtschaftskraft auflebt oder sich abschwächt, hat das so gut wie keine Auswirkungen mehr auf die Entwicklung der Armut. Wer in der Armutsfalle sitzt, hat es unglaublich schwer, dort herauszukommen.

Zunehmend mehr Menschen sind von Armut bedroht. Allein in Dortmund können mehr als 14.000 Menschen nicht mehr vom Lohn ihrer Arbeit leben und sind auf Hilfen des Staates angewiesen. Neben der Bekämpfung der Armut im Allgemeinen sind hier vor allem Regelungen eines gerechten und existenzsichernden gesetzlichen Mindestlohns gefordert. Er ist ein Muss für faire und gute Beschäftigung.

Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sind also im Wesentlichen meine Bereiche und Themen, die ich gerne in Düsseldorf einbringen möchte. Der GRÜNE sozialpolitische Dreiklang "Gerechtigkeit, Teilhabe und Selbstbestimmung" ist dabei meine Leitlinie.

Ich freue mich also, wenn Ihr mir am 13. Mai im Wahlkreis 114 in Hörde, Hombruch oder Lütgendortmund Eure Stimme gebt.

Viele Grüße

Ulrich Langhorst

Lebenslauf

44 Jahre, geboren und aufgewachsen im ostwestfälischen Rietberg, seit 1998 in Dortmund lebend, verheiratet, zwei Kinder

1987 Abitur in Rietberg
1987 bis 1989 Zivildienst in der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Paderborn
1989 bis 1996 Studium der Geographie an den Unis Münster und Bochum
Diplom-Geograph

1992 bis 2001 (wissenschaftlicher) Mitarbeiter bei der ISA CONSULT Beratungsgesellschaft für Innovation, Strukturpolitik und Arbeit mbH in Bochum
seit 2001 freiberufliche Tätigkeit im Bereich der Wirtschafts- und Regionalanalysen

seit 2005 Mitarbeiter des Dortmunder GRÜNEN Bundestagsabgeordneten Markus Kurth

2006 bis 2009 Sprecher des GRÜNEN Kreisverbandes Dortmund
seit 2009 Mitglied im Rat der Stadt Dortmund

Mitglied im Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit
Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss
Mitglied im Beirat und Trägerausschuss des Dortmunder Jobcenters

Vorstellungsvideo von Ulrich Langhorst, 19. April 2012    [ Transkript ]