
Unsere Direktkandidatin Katja Bender
Katja Bender kandidiert im Wahlkreis 143 (Dortmund II) in den Stadtbezirken Eving, Scharnhorst, Innenstadt-Nord, Brackel, Aplerbeck und Hörde.
Zur Person
+++ Geboren 1972 in Würzburg +++ aufgewachsen in Menden +++ wohnt seit 1994 in der Dortmunder Nordstadt +++ Studium an der TU Dortmund +++ studienbegleitend offene Kinder- und Jugendarbeit in Menden, pädagogische Arbeit in einem Frauenhaus, Theaterpädagogik, Betreuung von Asylbewerbern +++ arbeitet als Diplom-Pädagogin, Sprachtherapeutin, Legasthenietherapeutin zunächst in Dortmund, aktuell in Castrop-Rauxel +++ Mitglied im Vorstand des Kreisverbands Dortmund +++ Sprecherin im Ortsverband Dortmund-Innenstadt-Nord +++ Delegierte für die Bundesdelegiertenkonferenz +++ Anstifterin und Ansprechpartnerin für (Neu)-Mitglieder im Kreisverband Dortmund +++ Sprecherin im Bündnis "Dortmund Nazifrei"
Homepage: katjabender.de
Ich kandidiere
Womit mein Interesse an Politik angefangen hat, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich habe schon früh gelernt, mir eine Meinung zu bilden und diese auch zu vertreten. Ich bin in der festen Überzeugung aufgewachsen, dass die Welt veränderbar ist und man viele kleinere und einige große Ziele erreichen kann.
Das Gefühl, mit vielen anderen gemeinsam etwas erreichen zu können, empfinde ich als Bereicherung und Antrieb, aktiv zu werden und zu bleiben.
"An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."
Erich Kästner
In den letzten Jahren wird immer deutlicher, dass unsere Gesellschaft auseinanderdriftet. Die Nordstadt ist ein vielseitiger und interessanter Stadtteil und ich bin ganz bewusst nach meinem Studium hier wohnen geblieben. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt, um diesen Stadtteil und seine Bewohnerinnen und Bewohner zu kämpfen. Es geht darum, die Menschen zu ermutigen, sich für ihre Umgebung zu engagieren und sie aktiv mitzugestalten.
Meine Arbeit im medizinisch-pädagogischen Bereich hat meine Aufmerksamkeit auf ein weiteres Thema gelenkt: Laut einem Bericht von UNICEF ist die aktive Teilhabe der Eltern am Leben der Gesellschaft von zentraler Bedeutung für die Entwicklungschancen ihrer Kinder.
[ UNICEF-Bericht zur Lage der Kinder in Deutschland 2011/2012: Starke Eltern – starke Kinder ]
Es scheint, als ob in Familien aus sozial schwierigen Verhältnissen Eltern zum Teil den Zugang zu unserer Gesellschaft verloren haben. Eine Ursache hierfür könnte sein, dass Bildungschancen und -erfolge der Kinder stark von den Bildungsabschlüssen der Eltern abhängen. Das Gefühl abgehängt worden zu sein und kaum Chancen zu haben darf jedoch keine Basis sein, auf der Kinder erzogen werden!
Eltern brauchen Ermutigung und Hilfe, um ihren Kindern eine aktive Teilhabe vorzuleben, sich Ziele zu setzen und zu versuchen, diese zu erreichen.
Um an einer Veränderung dieser Situation mitzuwirken, bin ich 2009 den GRÜNEN beigetreten, denn Parteien bieten Strukturen und Möglichkeiten, Veränderungen zu gestalten und Konzepte voranzubringen.
Ich empfinde es seitdem als große Bereicherung, mich in Themen einzuarbeiten und Politik zu gestalten. Das ist mein Weg, für Chancengerechtigkeit zu kämpfen und andere dazu anzustiften, sich einzubringen.
Das von uns beschlossene Wahlprogramm bietet ein umfassendes, langfristig angelegtes Konzept für eine Gesellschaft, die keinen zurücklässt. Es wendet sich an alle, die mit uns der Meinung sind, dass es Zeit für einen solidarischen GRÜNEN Wandel ist.
"Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung: keine Bildung."
John F. Kennedy
Um gesellschaftlich etwas zu bewegen, ist es meines Erachtens wichtig, einen Blick auf die Situation von Frauen zu werfen, denn wir Frauen spielen in vielen Bereichen eine wichtige Rolle und von einer Chancengerechtigkeit sind wir im Moment noch weit entfernt.
Was ich von dem Betreuungsgeld halte, wird Sie nicht überraschen: NICHTS! Man könnte ebenso gut eine Prämie für Leute einführen, die nicht in die Oper, ins Theater oder in die Bibliothek gehen. Betrachtet man das Betreuungsgeld der schwarz-gelben Regierung aus frauenpolitischer Sicht wird klar, wie absurd der zugrundeliegende Gedanke ist: Es handelt hier um eine "Fernhalteprämie", denn sie hält hochqualifizierte Frauen von der Erwerbsarbeit und Kinder von wichtiger frühkindlicher Bildung fern. So zementiert man alte Rollenmuster und setzt falsche Anreize für eigenständige Existenzsicherung von Frauen. Der verzögerte oder verhinderte Wiedereinstieg in den Beruf treibt Frauen in die Abhängigkeit vom Partner oder vom Staat und verstärkt das Risiko der Altersarmut.
Die zur Zeit häufig beschworene Wahlfreiheit zwischen Beruf und Familie stellt das Betreuungsgeld eindeutig nicht her. Viele berufstätige Eltern sind dringend auf Kita- oder Krippenplätze angewiesen, weil sie es sich nicht leisten können, zuhause zu bleiben – aus finanziellen Gründen, oder weil es ihre berufliche Situation unmöglich macht. Solange das so ist, empfinde ich das Wort "Wahlfreiheit" in diesem Zusammenhang als zynisch.
Die Forderung nach einem qualitativen und quantitativen Ausbau der frühkindlichen und vorschulischen Betreuungeinrichtungen ist ein wichtiger Punkt in unserem Wahlprogramm, denn Armut ist nicht nur der Mangel an Geld, sondern auch der Mangel an Bildung und Förderung!
Kitas und Krippen bauen sprachliche Barrieren frühzeitig ab und gleichen eventuelle ungünstige Ausgangsbedingungen von Kindern aus. Für einen flächendeckenden Ausbau von Betreuungseinrichtungen fordern wir GRÜNEN daher, dass Bund, Länder und Gemeinden diese wichtige Aufgabe gemeinsam schultern und mehr Geld für eine verbesserte Bildungsinfrastruktur zu Verfügung stellen müssen.
Wir wollen allen Kindern den Zugang zu frühkindlicher Bildung ermöglichen.
Frauen verdienen im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Das bedeutet, eine Frau muss im Schnitt bis zum 21. März des Folgejahres arbeiten, um das gleiche Jahresgehalt wie ein Mann zu erreichen. Das sind 80 Tage. Zusätzlich kommen Männer häufiger in den Genuss von Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Gewinnbeteiligungen) und werden öfter befördert. Diese geschlechtsabhängige Lohnungerechtigkeit ist vielen Menschen nicht bewusst – oder sie wird sogar als Selbstverständlichkeit akzeptiert.
Im Alter setzt sich diese Ungleichheit fort, indem Frauen deutlich häufiger von Altersarmut betroffen sind als Männer.
Also packen wir´s an, denn wir GRÜNEN stehen zu der Forderung: "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit!"
Männer teilen sich die Top-Positionen der deutschen Wirtschaft fast nur untereinander auf. Mit weniger als zwei Prozent in den Vorständen und neun Prozent in den Aufsichtsräten liegt der Frauenanteil deutlich unter dem, was im Grundgesetz verankert ist.
Führungsetagen dürfen keine Männerdomänen bleiben, wir können es uns nicht weiter leisten, das Potential und die Kompetenzen gut ausgebildeter Frauen zu ignorieren. Wir fordern deshalb eine 40-Prozent-Quote für Frauen in Aufsichtsräten deutscher Unternehmen.
Aber das kann nur ein Anfang sein: Wir brauchen mehr Frauen in den Vorständen, in Entscheidungspositionen und in den Chefetagen. Gemischte Führungsteams arbeiten effizienter und besser, da ihnen mehr Sichtweisen für Problemlösungen und Konzeptentwicklung zur Verfügung stehen.
"Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Grundgesetz, Artikel 3 Absatz 2 Satz 1
Das Argument, es gäbe zu wenig ausreichend qualifizierte Frauen für die Quote, ist längst widerlegt: Wir Frauen haben die Männer längst eingeholt und sogar überholt! Wir erwerben die besseren und höheren Bildungsabschlüsse. Warum spiegelt sich das nicht in den Chefetagen und bei den Führungspositionen wieder? Wenn es tatsächlich so ist, dass männliche Seilschaften immer noch den beruflichen Aufstieg von Frauen behindern, dann ist die Einführung einer Quote die einzig wirksame Antwort. Sie benachteiligt niemanden, sie setzt lediglich vorgeschriebene Gleichheitsprinzipien um und schafft Chancengleichheit.
Meiner Meinung nach würde die Quote einige erstrebenswerte gesellschaftliche Prozesse in Gang setzen, die unter der schwarz-gelben Regierung erheblich ins Stocken geraten sind. Dies sind unter anderem die Etablierung flexibler, familienfreundlicher Arbeitszeiten für Frauen und Männer, der flächendeckende Ausbau qualitativ guter Kinderbetreuung, Lohngerechtigkeit und die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen.
Ich möchte mit meiner Bundestagskandidatur anstiften und motivieren, den nächsten Schritt in Richtung moderne gerechte Gesellschaft zu wagen.
Katja Bender